Garmin vivoactive – Test, Preisvergleich & News

Die Garmin vivoactive ist Fitness-Tracker, Sportuhr mit GPS und Smartwatch in einem Gerät. Das ist Anspruch mit dem Garmin hier an den Start geht, diese Messlatte lege ich bei diesem Test an. Die vivoactive ist eines der neusten Geräte im Portfolio von Garmin. Die kleineren Schwestermodelle sind die beiden Fitness-Tracker vivosmart und vivofit 2.

Technische Ausstattung

Über technische Daten wie den Prozessor oder den Speicher verliert Garmin nicht viele Worte. Hier hat man sich wohl bei Apple inspirieren lassen. Dort wird auch eher mitgeteilt, was man mit dem Gadget machen kann und nicht wie es ausgestattet ist. In der Garmin vivoactive ist ein Lithium-Akku verbaut. Dieser soll bis zu 3 Wochen Laufzeit besitzen. Ist GPS aktiviert sinkt diese Laufzeit allerdings auf 10 Stunden. Aber wer hat an seiner Uhr ständig GPS aktiviert?

Das Display ist 28,6 mm x 20,7 mm groß und hat eine Auflösung von 205 x 148 Pixeln. Zur Verbindung der Smartwatch mit dem Smartphone dient Bluetooth. Mittels ANT+ kann die Sportuhr auch Daten von einem Pulsgurt oder Trittfrequenzmesser empfangen. Wer öfters in Russland unterwegs ist wird sich freuen, denn GLONASS Modul ist ebenfalls verbaut.

Garmin vivoactive am Handgelenk
Garmin vivoactive am Handgelenk

Der Fitness-Tracker ist bis zu 5 ATM Wasserdicht. Das bedeutet, ihr könnt mit der Uhr normal Schwimmen und Schnorcheln gehen. Nur Tauchen sollte man nicht, dann wird der Wasserdruck zu stark.

Hier sind noch mal die technischen Daten im Überblick:

  • Lithium-Akku mit bis zu 3 Wochen Betriebsdauer
  • Bluetooth & ANT+
  • GPS und GLONASS zur Positionsbestimmung

Aussehen und Tragekomfort der Garmin vivoactive

Garmin vivoactive Quelle: Garmin
Garmin vivoactive Quelle: Garmin

Die Garmin vivoactive ist eine klassische Smartwatch ohne Schnörkel. Erhältlich in den Farben Schwarz und Weiß. Das Armband ist aus einem weichem Gummi gefertigt und kann auch gegen handelsübliche Bänder ausgetauscht werden. Mit 38 Gramm Gewicht (inkl. Armband) ist die Uhr auch sehr leicht. Das Gehäuse misst 43,8 mm x 38,5 mm x 8 mm. Links und rechts sind jeweils Buttons angebracht. Mit dem rechten Button startet man die Sportfunktionen. Mit dem linken Button wird die Beleuchtung eingeschaltet.

Zwischen dem Display und dem Gehäuse der Smartwatch wurde ein sehr breiter Rahmen gelassen. Ich finde dies nicht ganz so schick, da wäre Platz für ein größeres Display gewesen. Da die Anzeige auf dem Display oft weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund ist, fällt dieser Rahmen nicht so stark auf. Die Darstellung auf dem Display ist gut ablesbar, manchmal vielleicht ein wenig klein. Auch bei Sonneneinstrahlung gibt es keine Probleme. In der Dunkelheit hilft die Beleuchtung.

Ich habe längere Zeit keine Uhr mehr um das Handgelenk getragen. Die Umstellung ist mir erst mal schwer gefallen. Noch kurzer Zeit habe ich mich jedoch an das Gefühl am Handgelenk gewöhnt. Dazu trägt sicher das weiche und angenehm zu tragende Gummi-Armband bei.

Garmin vivoactive Ansicht
Garmin vivoactive Ansicht

Unboxing

Damit ihr euch einen ersten Eindruck zur Garmin vivoactive verschaffen könnt, habe ich ein kleines Unboxing-Video erstellt. Um genau zu sein ist dies meine Premiere, es ist ein erstes Test-Video überhaupt. Schaut mal rein.

Funktionen der Garmin vivoactive

Spätestens an dieser Stelle stellt sich wieder die Frage: Ist dies eine Smartwatch, eine Sportuhr oder ein Fitness-Tracker. Irgendwie ist von allem ein bisschen drin. Ich zähle einfach die Funktionen auf und werde später mit eigenen Eindrücken noch näher auf diese eingehen.

  • Fitness-Tracker Funktionen
  • Smartwatch Funktionen
  • Lauffunktionen
  • Fahrradfunktionen
  • Schwimmen
  • Golfen
  • Das Garmin Connect Portal

Fitness-Tracker Funktionen

Ich habe die Garmin vivoactive jetzt ein paar Tage getragen. Der Schrittzähler funktioniert zuverlässig und lässt sich kaum austricksen. Mit meinem Samsung Galaxy S5 und einer Strecke mit selber gezählten Schritten habe ich die Vergleichsprobe gemacht. Am Ende hatte ich nur eine Abweichung von 2 bis 5 Schritten.

Bei der Konfiguration kann man selber sein Bewegungsprofil angeben. Daraus definiert sich das Bewegungsziel. Bei mir waren es anfangs 5.000 Schritte. Je nachdem, wie viele Schritte man geschafft hat, definiert sich das Ziel für den nächsten Tag. Ich übe einen Bürojob aus und so kommt es vor, dass ich auch mal das Ziel nicht erreiche. An anderen Tagen, mit sportlichen Aktivitäten erfülle ich das Ziel ohne Problem. Aktuell liege ich bei einem Ziel von 5.700 Schritten. Mal gucken, wo ich heute noch hinlaufen kann.

Zweimal hat mich der Schrittzähler irritiert. Zum einen am Wochenende im Club beim Tanzen. Aber es sind ja auch nicht umsonst „Tanzschritte“ und es ist ja auch Bewegung. Bei meiner Fahrradtour hat die Garmin vivoactive allerdings auch fleißig Schritte gezählt. Das werde ich noch mal genauer beobachten

Smartwatch Funktionen

Zu den typischen Funktionen, welche eine Smartwatch bietet werde ich später noch etwas ergänzen.

Lauffunktionen

Um die Garmin vivoactive beim Laufen zu testen, habe ich mir einen 10 km Lauf ausgesucht. Als Brustgurt anlegen, Smartwatch ans Handgelenk und los ging es. Mit den grundlegenden Funktionen habe ich mich vorher schon vertraut gemacht. Anfangs hat die Garmin vivoactive nicht gleich ein GPS-Signal bekommen. Ich stand unter freiem Himmel und hatte kurz Bedenken. Wenigen Minuten vor dem Start war alles klar und das Signal war da. Es konnte also losgehen.

Der Test war gleich der Ernstfall und die Uhr leistete mit gute Dienste. Ich war unterwegs stets im Bilde über meine Pace und meine Laufzeit. Das Ziel war klar, die 10 km unter einer Stunde. Ich musste mir meine Kraft einteilen und durfte am Anfang nicht zu schnell laufen. Gerade bei großen Veranstaltungen mit vielen (schnellen) Teilnehmern neigt man dazu, ebenfalls schneller zu rennen. Das Tempo halte ich dann vielleicht für 2-3 km durch, jedoch nicht bis ins Ziel. Dabei stellte sich die Garmin vivoactive als optimaler Begleiter heraus. Die Zeit und mein Puls stehts im Blick wusste ich immer, wo ich gerade stand und was noch nach Oben möglich ist.

Performance-Daten vom 10km Lauf in Leipzig
Performance-Daten vom 10km Lauf in Leipzig

Kurz vor dem Ziel musste der Herzfrequenzgurt noch mal zeigen, wozu er gut ist. Bei meinem Zielsprint erreichte ich einen Maximalpuls von 194. Das war recht ordentlich und hat sich doch Ende gelohnt. Mit einer Zeit knapp über 58 Minuten hatte ich mein Ziel erreicht. Die Garmin vivoactive hatte die Feuertaufe bestanden und konnte diese Prüfung meistern.

Garmin vivoactive im Test
Garmin vivoactive im Test

Im Test auf dem Fahrrad

Eine Smartwatch auf dem Fahrrad, das klingt erst mal ungewöhnlich. Letztens haben wir eine kleine Runde gedreht. Grund genug also die Garmin vivoactive mit Brustgurt mal auf dem Rad zu testen. Ich wollte schon immer mal wissen, wie mein Puls ist wenn ich einen Hügel hoch sprinte. Hier hat mich die vivoactive nicht enttäuscht. Der Brustgurt und das GPS-Signal wurde schnell gefunden. Noch ein Knopfdruck und es konnte losgehen. Ich habe die Autostopp-Funktion aktiviert. Da wir anfangs Straße gefahren sind, hatten wir einige Ampeln. Das hätte negative Auswirkungen auf die Pace gehabt.

Garmin vivoactive im Test auf dem Fahrrad
Garmin vivoactive im Test auf dem Fahrrad

Im Normalfall reicht mir mein Fahrradcomputer. Dieser zeigt mir die Geschwindigkeit, Zeit, Distanz und viel mehr an. Eigentlich alles, bis auf den Puls und die gefahrene Strecke auf einer Karte. Dennoch empfand ich die Smartwatch als Bereicherung. Ich wusste genau, wo ich Leistungsmäßig bin, was noch geht. Die Aufzeichnung der Route hat den Vorteil, dass ich diese später mit meinen Mitfahrern teilen kann. So sehen alle, wie schnell wir waren. Oft fahren wir ähnliche Strecken. Durch die Daten in der Cloud können wir später auch vergleichen, wie schnell wir zB 3 Wochen vorher waren und ob wir schneller geworden sind. Wir fahren keine Rennen, aber etwas Anspruch hat man natürlich immer an sich selber. Im Test auf dem Rad zeigte die Garmin vivoactive keine Aussetzer. Den Fahrradcomputer wird sich bei mir nicht ergänzen. Jedoch ist sie eine gute Ergänzung zur Messung und Dokumentation.

Garmin vivoactive auf dem Fahrrad
Garmin vivoactive auf dem Fahrrad

Wer es genauer wissen will, kann sich diverse weitere Sensoren von Garmin kaufen. Durch ANT+ kann die Smartwatch mit weiterem Zubehör gekoppelt werden. So gibt es einen Geschwindigkeitssensor, einen Trittfrequenzsensor und das Ganze als Bundle für Sparfüchse. Im Test habe ich diese beiden nicht genutzt und mich auf die per GPS gemessene Geschwindigkeit verlassen.

Auf dem Fahrrad war ich also mit den Funktionen zufrieden. Wer will, kann durch das Zubehör diverse Ergänzungen an das Rad bauen und einen Fahrradcomputer komplett ersetzen. Lediglich die Steuerung per Touch könnte unterwegs durch Erschütterung etc etwas kompliziert werden. Da lobe ich mir doch die Tasten an meinem Fahrradcomputer.

Wer es nach dem Training genau wissen will, der kann sich alle Daten mittels Garmin connect Anzeigen lassen. Auf der Karte kann ich genau sehen, wie schnell ich wo war und welche Herzfrequenz ich dabei hatte. Noch im Herbst bin ich eine gemütliche Runde gefahren, um die Smartwatch mal zu testen. Unten sehr ihr die Karte.

Auswertung des Teststrecke im Garmin connect Portal
Auswertung des Teststrecke im Garmin connect Portal

Zusätzlich ist hier dann noch die Performance zu sehen. Wenn ich auf meinen Puls gucke denke ich, ich bin ein alter Mann ;-). Aber ganz so schlimm ist es sicher nicht. Spannend werden die Ausfahrten mit der Garmin vivoactive dann im Frühling werden. Da bekomme ich auch mehr Daten zum Vergleichen. In der Auswertung gibt es auch diverse Segmente. Dies sind bestimmte Strecken, welche auch von anderen Sportler gemeistert werden. Dort erstellt das Portal dann ein Ranking und ich kann sehen, dass ich für einen Anstieg der 40. Schnellste gewesen bin. Ist ganz gut, aber sicher ist da noch Luft nach oben.

Auswertung der Performance mit Garmin connect
Auswertung der Performance mit Garmin connect

Garmin vivoactive im Test beim Bootcamp

Ich gehe ein bis zwei mal pro Woche zum Bootcamp. Das heißt: Eine Stunde mal so richtig auspowern. Eine geile Sache und Anfangs dachte ich noch: Endlich habe ich ein Gerät um meine Belastung messen zu können. Doch leider konnte die Garmin vivoactive hier nicht überzeugen.

Mangels entsprechender Programme habe ich zuerst einfach die Erfassung für Lauftrainings genommen. Da man sich beim Bootcamp viel auf der Stelle bewegt, hat die Smartwatch im Test wenig Bewegung festgestellt. Das Ergebnis könnt ihr im Bild unten sehen. Viele verbrannte Kalorien in dieser Stunde, aber nur wenig Strecke zurück gelegt. Wer Garmin connect nutzen will, im sauber Statistik zu führen wird enttäuscht sein.

Ergebnisse des Tests der Garmin vivoactive beim Bootcamp
Ergebnisse des Tests der Garmin vivoactive beim Bootcamp

Nach Rücksprache mit einem Arbeitskollegen gab dieser mir den Tipp, ich solle doch mal den Laufbandmodus testen. Dabei erfasst die Smartwatch meine Bewegungen nicht via GPS, sondern trackt lediglich meine Schritte. Gesagt, getan. Beim nächsten Training wieder die Smartwatch um diesmal der Laufbandmodus. Da ich kein Fitness-Studio besuche habe ich mich mit diesem bisher auch eher weniger beschäftigt.

Das Ergebnis war ähnlich ernüchternd wie oben beschrieben. Die Herzfrequenz wird ganz gut erfasst, die Bewegungen und Pace nicht. Das liegt natürlich auch daran, dass ich beim Training nicht nur laufe, sondern auch Liegestütz und andere Übungen mache.

Garmin vivoactive Test im Laufbandmodus
Garmin vivoactive Test im Laufbandmodus (für Indoor-Training)

Ich denke dieser Modus ist sicher für Sportler geeignet, welche gern im Fitnessstudio laufen gehen und trotzdem akkurat ihre Daten erfassen wollen. Für ein Training wie das Bootcamp leider nicht. Wenn ihr eine Idee habt, wie ich das mit der Garmin vivoactive machen kann, dann hinterlasst mir einfach einen Kommentar. Ich werden den Testbericht entsprechend ergänzen.

Test Fazit

Der erste Eindruck im Test ist gut. Die Garmin vivoactive lässt sich bequem tragen und stört nicht am Handgelenk. Die Smartwatch bietet viele Sport-Funktionen, welche ich in den nächsten Tagen noch testen werde. Der Akku hält lang. Ich muss genau hinsehen um zu erkenne, dass an der Anzeigen schon etwas fehlt. Das Display kann mit guter Lesbarkeit überzeugen und die Verbindung via Bluetooth mit dem Smartphone klappte ohne Probleme. Ihre beiden Geschwister, die Fitness-Tracker vivosmart und vivofit 2, sehen da natürlich etwas blass aus. Der Konkurrenz Fitbit kann nicht mit einem Produkt kontern, welches die drei Geräte Smartwatch, Sportuhr und Fitness-Tracker so gut vereint.

Ich freu mich schon auf die weiteren Tests mit der Garmin vivoactive.

Alternativen

Nicht jedem sagt der Garmin vivosmart zu, daher führe ich hier einige Alternativen auf. An erster Stelle der direkte Vergleich mit den Produkten von Garmin.

Funktionen Garmin vivofit 2 Garmin vivosmart Garmin vivoactive
Schrittzähler      
Kalorien      
Innaktivitätsbalken / Alarm      
Mit Herzfrequenzsensor kompatibel      
Individuelles Tagesziel      
Beleuchtetes Display      
Smart Notifications      
Vibrationsalarm      
Touchscreen      
GPS-Funktion      
Sportfunktion Laufen, Schwimmen, Radfahren, Golf      
Akkulaufzeit 1 Jahr Bis zu 7 Tage Bis zu 3 Wochen

Technische Daten

Typ Smartwatch
Erhältlich ab 2015
Display 205 x 148 Pixel Farb-Display mit Touchscreen
Maße (Länge Armband) 43,8 mm x 38,5 mm x 8 mm
Gewicht mit Armband: 38 g
Akku Lithium-Akku; fest verbaut
Akkulaufzeit Bis zu 3 Wochen
Betriebssystem Propertiäres Betriebssystem
Kompatibilität Android Smartphones ab Android 4.3; Apple Smartphones mit iOS 7 oder höher
Wasserdicht 5 ATM
Funktionen
  • Innaktivitätsbalken
  • Fitnessfunktionen
  • Schrittzähler
  • Stoppuhr
  • Timer
  • Berechnung Kalorienverbrauch
  • Smartwatch-Funktionen (Kalender, Benachrichtigungen)
  • Lauf-, Fahrrad- & Golffunktionen
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Smartphone steuern Nein; Musikwiedergabe kann gesteuert werden
Telefonieren Nein
APP support Garmin Connect
Eingebaute Features
  • Schrittzähler
  • Herzfrequenzgerät (optional)
Bedienung
  • Touch Screen
Sensoren
  • Schrittzähler
  • Bewegungssensoren
  • Herzfrequenzmesser (optional)
Verbindung
  • Bluetooth 4.0
  • USB Ant+
Mobilfunk
  • Keine Anbindung

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